Oktober 2020

Neues Therapieangebot:
Neurofeedback und Biofeedback

Seit Kurzem bieten wir für Kinder und Erwachsene die "NEUROFEEDBACK"- und "BIOFEEDBACK"-THERAPIE an

Neurofeedback ist eine Unterkategorie des Biofeedbacks und wird ab und an auch EEG-Feedback oder EEG-Biofeedback genannt. Ziel ist die Rückmeldung der Gehirnaktivität der Klienten und die aktive Beeinflussung dieser Aktivität. Das Prinzip von Neuro- und Biofeedback ist zwar das gleiche, im praktischen und wissenschaftlichen Sprachgebrauch hat es sich aber eingebürgert, dass die Methoden unterschiedlich bezeichnet werden.

Wie funktioniert Neurofeedback?

Klienten sitzen (wie auch beim klassischen Biofeedback üblich) vor einem Bildschirm, auf welchem ihre Gehirnaktivät dargestellt wird. Diese wird durch ein Neurofeedbackgerät gemessen. Die Klienten erlernen beim Training verschiedene Strategien zur Beeinflussung und erhalten eine direkte Rückmeldung, was das Verstehen der Zusammenhänge des gesamten Körpers erleichtert.

Technisch zerlegt das Neurofeedback die Gehirnstromkurven und zerlegt diese in sogenannte Frequenzbänder. Grundsätzlich sind immer alle Frequenzbänder aktiv, jedoch sind abhängig vom Bewusstseinszustand und der Aufmerksamkeit jeweils bestimmte Bänder besonders stark aktiv. Bei fokussierter Aufmerksamkeit wird sich beispielsweise speziell das Beta-Band besonders stark zeigen. Das Grundprinzip des Neurofeedbacktrainings folgt der Logik des operanten Konditionierens. Ein Verhalten wird also durch eine positive Rückmeldung verstärkt. So kann z. B. ein Kind mit ADHS-Symptomatik ein Autorennen „spielen“, welches immer dann weiterläuft, wenn die gewünschte Hirnaktivität stattfindet. Damit wird „nebenbei“ das erwünschte Verhalten trainiert. Ein immer wieder genannter Begriff ist in diesem Zusammenhang das Modell der neuronalen Fehlregulation. Das Modell geht davon aus, dass viele Störungen des Zentralnervensystems in einer Fehlregulation kortikaler Strukturen begründet liegen. Dieser Fehlregulation soll eben entgegen trainiert werden.

Messung und Training
Die wahrscheinlich häufigste Variante des Neurofeedbacks ist das sogenannte Frequenzbandtraining, bei welchem einzelne Frequenzbänder verstärkt oder vermindert werden sollen. Andere Varianten des Neurofeedback sind z. B. das SCP-Training oder ILF-Neurofeebdack. Ob eine Verstärkung oder Verminderung gewünscht ist, hängt von Indikation und Frequenzband ab. Bei ADHS wird z. B. das Beta-Band gestärkt sowie das Theta-Band vermindert. Die Messung des Rohsignals des EEGs findet über Elektroden an der Kopfhaut statt. Das Rohsignal wird dann im Gerät in die einzelnen Frequenzbänder zerlegt.

Anwendungsbereiche
Für sehr viele Anwendungsgebiete sind stichhaltige Wirksamkeitsnachweise erbracht worden. Das wohl bekannteste Anwendungsgebiet der Methode ist Neurofeedback bei ADHS. Ziel ist es hier die Aktivität des Beta-Bandes zu steigern und des Theta-Bandes zu senken, also Konzentration zu fördern und Abgelenktheit zu senden. Die Konzentrationsförderung wird (in nicht-klinischem Rahmen) auch im Leistungssport genutzt.
Weitere Anwendungsgebiete sind sind z. B. Depression, Epilepsie, Suchterkrankungen oder Schlafstörungen.

 

Was ist Biofeedback?

Biofeedback ist laut Definition eine wissenschaftliche Methode, in der erlernt wird, den eigenen Organismus aktiv in Richtung Gesundheit zu beeinflussen. Dazu werden Biofeedbackgeräte genutzt. Diese stellen das Feedback (also die Rückmeldung) über körperliche Veränderungen live und sofort auf einem Computerbildschirm dar.
Selbst minimale Veränderungen können wahrgenommen werden, was dabei hilft, den engen Zusammenhang von Gedanken, Emotionen, etc. zu verstehen.

 

Neuro- oder Biofeedback?

„Was ist eigentlich der Unterschied zwischen Neuro- und Biofeedback?“ Oft werden diese beiden Begriffe als grundverschieden wahrgenommen.
Neurofeedback ist eine spezielle Form des Biofeedbacks. Das, was allgemein als Biofeedback bezeichnet wird, bezieht sich auf das periphere Feedback, also z. B die Messung der Muskelspannung oder Atmung. Sinngemäß alles, was man als „Körper“ bezeichnen würde.

Das Neurofeedback wiederum beschäftigt sich mit Gehirnstromkurven, also „dem Gehirn“. Damit wären die wichtigsten Unterschiede auch schon geklärt. Es hat sich schlicht eingebürgert die Methoden sprachlich zu trennen. Dies liegt evtl. daran, dass manche Indikationen primär mit Neurofeedback behandelt werden.

Nebenwirkungen
Die Neuro- oder Biofeedbacktherapie ist nicht invasiv und kennt keine negativen Nebenwirkungen. Bei Gefahr von Traumata (z. B. bei einer Vergangenheit mit einer Posttraumatischen Belastungsstörung) wird empfohlen, dass die Behandlung nur von Personen durchgeführt wird, welche getriggerte Traumata erkennen und "auffangen” können.

 

Quelle: https://neuromaster.de/biofeedback/